Wenn ihr Bücher oder Zeitungen lest, habt ihr sicher schon das Präteritum gesehen. Das Präteritum ist eine einfache Zeit der Vergangenheit, die wir in der deutschen Sprache oft lesen, aber selten hören.
Da das Präteritum trotzdem wichtig ist, erkläre ich euch diese Zeitform in diesem Beitrag.
Das Präteritum ist, wie das Perfekt, eine Zeitform, mit der ihr über die Vergangenheit sprechen könnt. Die Bildung des Präteritums ist relativ einfach, aber es gibt regelmäßige und unregelmäßige Formen.
Wie bildet man das Präteritum?
Das Präteritum ist eine einfache Zeit. Das bedeutet, dass wir nur ein Wort für seine Bildung brauchen. Die regelmäßigen Formen haben den gleichen Stamm wie die Infinitivform. An den Stamm setzen wir die nur die Endung für die Person.
Die regelmäßigen Formen
Ein Beispiel für ein regelmäßiges Verb im Präteritum ist das Verb ‘kaufen‘.
Wenn der Verbstamm auf -t, -d, -chn, -ffn und -tm endet, müsst ihr zwischen den Stamm und die Endung ein -e- setzen, wie zum Beispiel beim Verb ‘antworten‘.
Die unregelmäßigen Formen
Die unregelmäßigen Formen haben einen anderen Verbstamm und andere Endungen. Ein Beispiel ist das Verb ‘kommen‘.
Ihr seht, dass wir in der ersten und in der dritten Person Singular KEINE Endung haben. Es steht nur der Verbstamm.
Eine spezielle Ausnahme bei den Endungen ist die Konjugation der Verben, die auf -t, -d, -chn, -ffn und -tm enden. Nach diesen Stammendungen steht nur in der 2. Person Plural ein -e- vor der normalen Endung -t ! Die anderen Personen stehen ohne dieses -e. Ein Beispiel ist das Verb ‘bitten‘.
Das Problem: Unregelmäßige Verben sind unregelmäßig, weil sie unregelmäßige Verbstämme haben. Man kann keine Regeln finden, die beim Lernen helfen.
Aber man kann sie in Gruppen mit gleichen Verbstämmen teilen und so die Formen des Präteritums leichter lernen.
Die gemischten Verben und die Modalverben
Bei den gemischten Verben seht ihr den Mix, der für diese Verben typisch ist. Sie haben einen unregelmäßigen Verbstamm, aber Endungen für regelmäßige Verben. Als Beispiel hilft euch das Verb kennen.
Diese Regeln gelten auch für die Modalverben. Sie ändern ihren Verbstamm, aber sie haben regelmäßige Endungen.
Ein guter Tipp !!!
Die Bildung des Präteritums ist für alle Formen sehr leicht. Die erste Person hat immer die gleiche Endung wie die dritte Person. Ihr seht das im Singular und im Plural.
Wann verwenden wir das Präteritum?
Das Präteritum ist eine Zeitform, dir mehr in der formalen geschriebenen Sprache als in der mündlichen Sprache verwendet wird, aber es gibt Verben im Präteritum, die wir auch mündlich verwenden können.
Zur formalen geschriebenen Sprache gehören formelle Briefe, Berichte, Zeitungen, Bücher und andere Texte, in denen über die Vergangenheit geschrieben wird.
Wenn ihr in solchen Dokumenten einen persönlichen, direkten Stil verwenden wollt, könnt ihr auch beim Schreiben das Perfekt (wie in der gesprochenen Sprache) verwenden. Diesen Stil seht ihr oft in E-Mails, weil diese Art der Kommunikation meistens weniger formell ist.
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Manchmal verwenden wir das Präteritum aber auch mündlich, wenn wir Situationen beschreiben, die ein Hintergrund für eine Handlung oder eine Aktion sind. Wir gebrauchen dafür oft Verben oder Verbkonstruktionen der Ruhe, beispielsweise ‘es gibt’, ‘sein‘, ‘haben‘ oder ‘werden‘. Die Verben ‘sein‘, ‘haben‘ und ‘werden‘ sind dann keine Hilfsverben, sondern Vollverben.
Außerdem könnt ihr die Modalverben ohne Probleme im Präteritum verwenden, wenn ihr sprecht. Einige Personen verwenden sie zwar im Perfekt, aber viele verwenden diese Verben lieber im Präteritum.
In der mündlichen Sprache seid ihr aber relativ frei, das Perfekt oder das Präteritum für diese Verben der Ruhe zu nehmen. Je mehr ihr jedoch Bewegung und Lebendigkeit ausdrücken wollt, desto besser ist dafür das Perfekt. Deshalb hört ihr Verben der Bewegung (zum Beispiel, ‘laufen‘ oder ‘fahren‘) fast nie in der mündlichen Sprache. Auch in schriftlichen Erzählungen, wie Romanen, oder Märchen stehen Aktionen oft im Perfekt, um Lebendigkeit auszudrücken.