10 kurze, aber wichtige Wörter

Die deutsche Sprache ist für ihre langen, oft zusammengesetzten Wörter in der ganzen Welt bekannt. In einem anderen Beitrag könnt ihr einige sehr lange Wörter sehen.

In diesem Beitrag lernt ihr aber 10 sehr kurze Wörter kennen, die sehr wichtig sind. Sie sind wichtig, weil ihr sie oft braucht.

 

Die kürzesten Wörter haben nur zwei Buchstaben

Die kürzesten Wörter der deutschen Sprache haben nur zwei Buchstaben und sie haben nur ein Silbe. Es sind oft Nomen, Pronomen, Konnektoren, Adverbien und Präpositionen.

Natürlich sieht man manchmal auch Wörter, die nur aus einem Buchstaben bestehen, aber das sind meistens Abkürzungen für längere Wörter. Ihr könnt solche Abkürzungen jedoch gut erkennen, weil sie mit einem Punkt stehen.

Beispielsweise kürzen wir die Stadt Frankfurt am Main oft auf diese Weise ab: ‘Frankfurt a. M

Weitere wichtige Abkürzungen sind ist ‘z. B.’ (zum Beispiel) oder ‘u.a.’ (unter anderen/anderem).

 

Die Personalpronomen DU und ES

Zu den sehr wichtigen Wörtern gehören natürlich die beiden Personalpronomen ‘du’ und ‘es’. Ihr verwendet sie sicher jeden Tag, wenn ihr Deutsch sprecht. Das Personalpronomen ‘du’ steht für die 2. Person Singular und ihr verwendet dieses Wörtchen, wenn ihr mit einer Person sprecht, mit der ihr gut bekannt oder befreundet seid. Dazu zählen natürlich auch die Familienmitglieder. Auch Familienmitglieder, die wir vielleicht nicht so mögen, sprechen wir immer mit ‘du‘ an.

Das Personalpronomen ‘es’ steht normalerweise für neutrale Nomen, kann aber auch ganze Kontexte ersetzen oder in unpersönlichen Ausdrücken stehen, wie in diesen Beispielen …

Das Auto steht in der Garage. Morgen putze ich es.

Hier ist ‘es‘ das Personalpronomen für ‘das Auto‘.

 

Heute regnet es und morgen schneit es.

In diesem Satz ist ‘es‘ das Subjekt für unpersönliche Ausdrücke, die wir oft gebrauchen, wenn wir zum Beispiel über das Wetter sprechen.

 

Ich liebe es, sonntags ein Buch zu lesen.

In diesem Satz ist ‘es’ ein Akkusativobjekt, das mit dem folgenden Infinitivsatz (“…, sonntags ein Buch zu lesen”) verbunden ist.

 

Das sind nur einige von vielen Möglichkeiten, das kleine und sehr wichtige Wort ‘es‘ zu verwenden.

Das kleine Wörtchen ‘es‘ ist darüber hinaus relevant, wenn ihr das Passiv verwenden wollt, aber das Subjekt im Passivsatz fehlt. Diesen Fall habt ihr beispielsweise, wenn es im Aktivsatz kein Akkusativobjekt gibt, wie in diesem Beispiel …

Auf der Party sangen die Gäste laut.

Im Passivsatz fehlt das Subjekt, aber und wir können den Passivsatz mit ‘es’ beginnen …

Es wurde auf der Party laut gesungen.

Eleganter klingt jedoch dieser Satz, der mit einer adverbialen Bestimmung beginnt …

Auf der Party wurde laut gesungen.

Die adverbiale Bestimmungauf der Party” ist hier so etwas wie ein Ersatz für das Subjekt. Wenn der Passivsatz auf diese Art beginnt, ist ‘es’ nicht nötig.

 

Wer nicht ‘nein’ sagen kann, der sagt JA

Wenn ihr das kleine Wort ‘ja’ nicht kennt, wird es für euch schwer, mit Menschen auf Deutsch zu sprechen, Das Wort ‘ja’ hat viele Bedeutungen, aber meistens wird dieses kleine Wort verwendet, wenn ihr jemandem zustimmen oder etwas bestätigen wollt. Und man kann nicht immer ‘nein’ sagen, oder?

 

Das Wort ‘ja’ als Partikel

Oft hört ihr das Wort ‘ja’ aber auch als Partikel. Partikeln verwenden wir in der deutschen Sprache häufig, wenn wir in einem Satz etwas betonen wollen oder in dem Satz ein Gefühl oder eine Bewertung transportieren wollen. Wenn man zum Beispiel sagt …

Du bist ja zu Hause? Wolltest du nicht einkaufen gehen?

… zeigt man damit seine Überraschung, dass jemand zu Hause ist, obwohl man das nicht erwartet hat.

 

Mit dem Satz …

Du weißt ja, dass du hier nicht parken darfst.

… will man jemanden an etwas erinnern, was er eigentlich weiß oder wissen sollte. Man könnte alternativ auch einen Imperativ verwenden …

Denk daran, dass du hier nicht parken darfst!

 

 

Aus der Welt der Präpositionen: AN, IN … und so viele mehr …

Die Präpositionen sind meistens sehr kurze Wörter. Sehr oft hört man dabei die Wechselpräpositionen ‘an’ (und ‘am’ aus der Verbindung von ‘an’ und ‘dem’) und ‘in’ (und ‘im’ aus der Verbindung von ‘in’ und ‘dem’). Ihr braucht diese Präposition sicher sehr oft, wie in diesen Fällen …

Die Socken liegen in der Schublade.

Das Bild hängt an der Wand.

Diese Präpositionen braucht ihr oft auch als temporale Präpositionen, wie hier …

Ich komme in einer Stunde nach Hause.

Das Fußballspiel findet am Donnerstag statt.

 

Sicher habt ihr ‘in’ und ‘an’ auch schon als Präfixe vor trennbaren Verben gesehen, wie hier …

Der Zug kommt um 15 Uhr an.

Normalerweise sind diese Präfixe aber keine Wörter, sondern nur Teile eines Wortes.

 

Das Wörter UM und ZU als Präpositionen oder Konnektoren

Unser nächster kleiner, aber wichtiger Freund ist das Wort um. Ihr braucht es als Präposition, wenn ihr sagen wollt, zu welcher Uhrzeit etwas passiert, wie in diesem Beispiel …

Ich komme um 14 Uhr.

Das kleine Wort ‘um‘ kann aber auch als lokale Präposition verwendet werden, wie hier …

Die Erde dreht sich um die Sonne.

 

Das Wort ‘um‘ in seiner Funktion als Präposition findet ihr aber auch in dem sehr wichtigen Ausdruck ‘es geht um’, mit dem ihr ein Thema eines Textes, eines Filmes, eines Liedes, eines Gesprächs oder anderer Kontexte beschreiben könnt, wie in diesem Beispielsatz …

In dem Film geht es um eine reiche Frau und ihre Tochter.

 

Wie ‘in‘ und ‘an‘ könnt ihr ‘um‘ auch als Wortteil am Anfang vieler trennbarer Verben finden, zum Beispiel ‘umbauen‘, ‘umfallen‘, oder ‘umsteigen‘.

 

Wir können ‘um’ aber auch als Konnektor für finale Nebensätze nehmen, in diesem Fall zusammen mit ‘zu’. Daraus wird dann der Konnektor ‘um …. zu’, wie in diesem Beispiel …

Er fährt schnell, um nicht zu spät zu kommen.

 

Ähnlich ist es mit dem Wort ‘zu’. Es ist als Präposition, als Adverb oder als Konnektor sehr wichtig.

Als Präposition brauchen wir ‘zu’ oft für Bewegungen in Richtung einer Person oder einer Firma/Institution, wie in diesen Beispielen …

Wir gehen zu meinem Bruder.

Ich fahre zu Maria.

Morgen geht Anna zum Friseur.

 

Bitte denkt auch an den wichtigen Ausdruck zu Hause!

 

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Ihr habt weiter oben schon gelesen, dass ‘zu‘ ein Teil des Konnektors ‘um … zu’ sein kann, aber das Wort wird auf für Infinitivsätze (nur mit ‘zu’) gebraucht, wie zum Beispiel diesen …

Es macht mir Spaß, mit dir zu sprechen.

 

Das Wort  ‘zu‘ wird aber auch als Adverb (adverbiale Bestimmung der Art und Weise) gebraucht. Wenn man ausdrücken möchte, dass etwas mehr als nötig oder gewünscht ist, kann man ‘zu’ verwenden. Man setzt das Wort dann oft vor das Adjektiv oder das Adverb, das eine Sache oder eine Handlung beschreibt. In diesen Beispielsätzen seht ihr das sehr klar …

Du hast zu viel Zucker in den Kaffee gegeben. Jetzt ist er zu süß. Ich glaube, du ernährst dich zu ungesund.

 

DA ich DA bin, bin ich DA

Habt ihr diese Überschrift verstanden? Auf jeden Fall zeigt sie euch, wie wichtig das kleine Wörtchen ‘da’ ist. Hier nenne ich nur wenige der vielen Möglichkeiten, ‘da’ zu gebrauchen.

Unter anderen verwenden wir es als Konnektor für kausale Nebensätze, wie in diesem Beispiel …

Da Anna keine Milch hat, muss sie zum Supermarkt gehen.

Der Nebensatz mit ‘da’ erklärt den Grund dafür, dass Anna in den Supermarkt gehen muss.

Das Wort ‘da’ gebrauchen wir aber auch oft als Lokaladverb oder Temporaladverb, wie in diesen beiden Sätzen …

Da liegt mein Schal. Endlich habe ich ihn gefunden!

Kannst du um 9 Uhr kommen. Nein, da habe ich keine Zeit.

 

DA als Pronominaladverb

Ihr habt ‘da‘ sicher schon oft als Wortteil vor Präpositionen oder vor Adverbien gesehen. Einige Beispiele sind ‘daran‘, ‘darüber‘ oder ‘davon‘. Solche Wörter nennt man Pronominaladverbien. Mit diesen Pronominaladverbien bezieht man sich auf etwas, was man vorher gesagt hat oder in einem folgenden Nebensatz sagen will. Oft stehen diese Adverbien zusammen mit Verben oder mit anderen Ausdrücken mit festen Präpositionen, wie in diesen Beispielen …

Hast du an das Wörterbuch gedacht?

Ja, ich habe daran gedacht.

 

Ich denke darüber nach, was ich heute essen möchte.

 

Für eine Suche … das Fragewort WO

Wenn ihr jemanden oder etwas nicht findet, müsst ihr es suchen… oder jemanden fragen, WO die Person oder die Sache ist. Das Fragewort ‘wo’ wird meistens für direkte oder indirekte Fragen gebraucht, wie in diesen Beispielen …

Wo ist meine Katze?

Ich möchte wissen, wo meine Katze ist.

 

Ein Tipp: Das Fragewort WO für situative Kontexte

Wenn ihr Fragen mit ‘wo‘ stellt, fragt ihr immer nach etwas, was an einem Platz ist. Wenn ihr mit einer lokalen Wechselpräposition antwortet, steht immer der Dativ nach dieser Präposition, wie hier …

Frage: Wo liegen meine Schlüssel?

Antwort: Sie liegen auf deinem Schreibtisch.

 

WO als Relativpronomen

Das Wort ‘wo’ kann aber auch als Relativpronomen verwendet werden, wenn man sich im Relativsatz auf eine Lokalität, zum Beispiel eine Stadt oder ein Land, bezieht, wie ihr es in diesem Beispiel sehen könnt …

Frankfurt ist die Stadt, wo Johann Wolfgang von Goethe geboren wurde.

(Statt ‘wo‘ könnt ihr in diesem Satz auch ‘in der‘ verwenden.)

 

WO als falscher Freund

Wenn ihr Englisch sprecht, wisst ihr sicher sehr gut, dass das deutsche Wort ‘wo‘ ein falscher Freund (false friend) für englischsprachige Menschen ist.

Das kleine Wörtchen ‘wo’ ist nicht ‘who’, sondern ‘where’.

Das englische Wort ‘where’ bedeutet nicht ‘wer’, sondern ‘who’.

 

Ein gutes deutsches Frühstück mit einem guten EI …

Viele Deutsche lieben ein ‘Ei’ zum Frühstück. Manche mögen ihr Ei weich oder hart gekocht, andere essen es lieber als Spiegelei oder Rührei. Wie auch immer, ganz sicher ist das neutrale Nomen ‘Ei’ ein wichtiges Nomen.

Wichtig !!!

Der Plural von ‘Ei’ ist EIER, nicht Eis !!!

Das Wort ‘Ei‘ verwenden wir nicht nur für Vogeleier. Ein anderes, sehr prominentes Beispiel sind die Überraschungseier aus Schokolade, die wir alle soooo gerne essen.

Auch der “Ball” im American Football wird oft ‘Ei’ genannt, weil er in seiner Form ein bisschen einem Ei ähnelt.

 

Zum Schluss …

Ihr habt in diesem Beitrag nur 10 kleine, aber wichtige Wörter der deutschen Sprache kennengelernt.

Es gibt sicher viele andere wichtige Wörter und andere wichtige Wörter haben natürlich mehr Buchstaben. Klar ist auch, dass ihr in diesem Artikel nicht alle Bedeutungen dieser 10 Wörter finden konntet, weil man darüber vielleicht ein ganzes Buch schreiben könnte.

 

Ein Tipp für das Lernen der Wörter…

Viele Deutschlernende machen speziell mit diesen kleinen Wörtern, sehr viele Fehler, denn sie lernen ihre Bedeutungen oder ihre Verwendungsmöglichkeiten nicht genau oder verwechseln sie mit ähnlichen Wörtern.

Zum Beispiel ist ‘an‘ nicht ‘am‘ oder ‘an‘ wird nicht wie ‘in‘ gebraucht. Deshalb solltet ihr euch diese Wörter genau ansehen (auch die Enden der Wörter!) und lernen. Ihr solltet auch lernen, zu welcher Wortart ein Wort gehört, denn eine Präposition hat beispielsweise eine ganz andere Funktion im Satz als ein Adverb oder ein Konnektor.

 


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