Das Verb (SICH) VORSTELLEN

Das Verb ‘vorstellen‘ hat unterschiedliche Bedeutungen. Seine Bedeutungen hängen davon ab, WIE ihr dieses Verb im Satz verwendet.

Ihr könnt ‘vorstellen’ als reflexives Verb mit einem Reflexivpronomen (im Akkusativ oder im Dativ) und/oder mit Personalpronomen und Objekten gebrauchen. Es gibt viele Kombinationen mit unterschiedlichen Bedeutungen, die für manche Deutschlernende nicht immer leicht zu verstehen sind.
Deshalb lernt ihr in diesem Artikel das Verb ‘vorstellen‘ mit seinen Bedeutungen kennen. Ihr findet auch Beispiele, um die Unterschiede besser zu verstehen.

 

Das regelmäßige Verb (SICH) VORSTELLEN

Das Verb ‘vorstellen’ ist regelmäßig, denn sein Verbstamm bleibt in allen Zeitformen gleich. Es ist außerdem ein trennbares Verb, weil das Präfix ‘vor‘ ein trennbares Präfix ist.

Dieses Verb steht im Perfekt und im Plusquamperfekt mit dem Hilfsverb HABEN und sein Partizip II endet auf -t, wie bei allen regelmäßigen Verben.

 

ICH STELLE MICH / JEMANDEN / ETWAS VOR

Wenn man das Verb ‘vorstellen‘  mit dem Akkusativ verwendet,  bedeutet es so etwas wie ‘präsentieren‘.

Dieser Akkusativ kann ein Reflexivpronomen sein, wenn man sich selbst ‘präsentiert’, wie in diesem Beispiel …

Stell dich bitte vor!

Ok, ich stelle mich vor.

Man kann aber auch eine andere Person oder eine Sache vorstellen. Dann steht ‘vorstellen‘ nicht mit einem Reflexivpronomen, sondern mit einem “normalen” Akkusativobjekt. Ihr könnt das in diesen Beispielen sehen …

Peter stellt dich morgen in der Klasse vor.

Die Regierung stellt ihr Programm vor.

Bitte denkt immer daran, dass ‘vorstellen’ mit Akkusativ stehen muss, wenn ihr “präsentieren” meint.

Wenn man sich selbst, eine andere Person oder eine Sache vorstellt, kann es natürlich einen oder mehrere Adressaten geben, den/die “Empfänger” der Vorstellung. Dieser Adressat oder “Empfänger” steht dann im Dativ, wie ihr es in diesen Beispielen sehen könnt …

Ich stelle mich dem neuen Chef vor.

Der Chef stellt mich den Kollegen vor.

Ein Kollege stellt mir seinen Plan vor.

 

ICH STELLE MIR ETWAS VOR

Das Verb ‘vorstellen‘ kann nicht nur mit einem Reflexivpronomen im Akkusativ, sondern auch mit einem Reflexivpronomen im Dativ gebraucht werden.

In diesem Fall bedeutet das Verb, dass man etwas in seiner Phantasie / in seinen Gedanken sieht, was aber (im Moment) nicht der Realität entspricht. Diese ‘Vorstellung‘ kann auch ein Plan oder eine Idee für die Zukunft sein.

Für diese Bedeutung von ‘sich vorstellen‘ braucht ihr aber  immer ein Akkusativobjekt, damit ihr ausdrücken könnt, WAS sich jemand vorstellt. Ihr müsst also auch das Thema oder die Situation nennen, die sich jemand vorstellt. Dazu seht ihr einige Beispiele …

Ich stelle mir eine Welt ohne Kriege vor.

Wie stellst du dir dein Traumhaus vor?

Peter hat sich seine neue Arbeit anders vorgestellt.

Johanna stellt sich vor, dass sie bald den Job wechslt.

Ich könnte mir vorstellen, diese Wohnung zu kaufen.

Die letzten beiden Beispiele sind weniger Phantasien oder ein Träume, sondern Planspiele / Ideen für die Zukunft. Im letzten Beispiel seht ihr das Akkusativobjekt in Form eines Objektsatzes.

Natürlich kann man sich auch Personen und ihr Verhalten vorstellen, wie hier …

Du stellst dir Anna vor, wenn sie mit dir tanzt.

Stell dir deinen Chef vor, wenn er dieses Chaos sieht.

Ich kann mir dich nicht in diesem Kostüm vorstellen.

 

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ICH STELLE MICH VOR JEMANDEN / ETWAS

Die Kombination aus ‘stellen‘ und ‘vor‘ bekommt eine ganz andere Bedeutung, wenn das Wort ‘vor‘ eine Präposition ist. Das Verb ist in diesem Fall nicht ‘vorstellen‘, sondern nur ‘stellen’, aber mit der Wechselpräpositionvor‘.
Mit der Wechselpräposition vor‘ bedeutet das Verb ‘stellen’ so etwas wie ‘vertikal vor etwas positionieren’.

Man kann sich selbst oder etwas anderes vor Sachen oder Personen ‘stellen’, wie in diesen Beispielen …

Ich stelle mich vor dich.

Hans stellt das Glas vor die Flasche.

Beide Beispiele zeigen, dass das Verb ‘stellen’ einen Akkusativ braucht. Im ersten Beispiel steht das Reflexivpronomen “mich” Akkusativ, im zweiten Beispiel ist “das Glas” ein Akkusativobjekt.

 


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