Manche von euch haben sicher schon die Verben ‚empfehlen‚ und ‚befehlen‚ gehört oder gelesen. Aber vielleicht ist einigen der Unterschied zwischen diesen Verben und / oder die Konjugation dieser Verben nicht ganz klar. Deshalb geht es in diesem Beitrag um diese beiden Verben.
Welche Gemeinsamkeiten haben die beiden Verben?
Ihr könnt schon an der Infinitivform erkennen, dass beide Verben untrennbare Präfixe haben, denn die Vorsilben „emp-“ und „be-“ sind nie trennbar.
Die Konjugation dieser beiden Verben zeigt, dass sie unregelmäßig sind. Den unregelmäßigen Verbstamm könnt ihr schon im Präsens erkennen, denn aus ‚empfehl-‚ und ‚befehl-‚ werden in der zweiten und dritten Person Singular der Stamm ‚empfiehl-‚ und ‚befiehl‚. Der Verbstamm ändert sich also in der zweiten und dritten Person Singular von -e- in -ie-.
Auch im Partizip II und im Präteritum sind ihre Formen unregelmäßig. Deshalb endet das Partizip II beider Verben auf -en.
Das nötige Hilfsverb für das Perfekt oder das Plusquamperfekt ist HABEN. Beide Verben sind transitive Verben und stehen deshalb mindestens mit einem Akkusativobjekt. Aber sie können auch ein zusätzliches Dativobjekt bekommen, wie in diesen Beispielen …
Ich empfehle dir unbedingt diesen Film.
Der Offizier befahl seinen Soldaten den Rückzug.
Die Verben können auch mit einem Objektsatz stehen, wie hier …
Ich empfehle dir unbedingt, dir diesen Film anzusehen.
Der Offizier befahl seinen Soldaten sich zurückzuziehen.
Die Unterschiede in der Bedeutung der Verben
Die Verben unterscheiden sich jedoch in ihrer Bedeutung. Während ‚empfehlen‚ verwendet wird, wenn man jemandem etwas vorschlagen oder jemandem einen Rat geben möchte, drückt man mit dem Verb ‚befehlen‚ aus, dass jemand etwas machen soll, was eine andere Person von ihm fordert oder verlangt. Zwei Beispiele verdeutlichen den Unterschied zwischen den beiden Verben …
Pauls Klavierlehrer empfiehlt ihm regelmäßiges Üben.
Der Klavierlehrer schlägt das regelmäßige Üben nur vor, aber Paul muss nicht mehr üben.
Der Vater befiehlt seinem Sohn ihm genau zuzuhören.
In dieser Situation muss der Sohn dem Vater genau zuhören, weil er sonst vielleicht negative Konsequenzen erlebt.
In diesem Buch findet ihr 555 deutsche Verben …
|
Nomen-Verb-Verbindungen
Für beide Verben finden sich in der deutschen Sprache sehr schöne Nomen-Verb-Verbindungen. Das Nomen des Verbs ‚empfehlen‚ ist das feminine Nomen ‚Empfehlung‚ und zwei schöne Nomen-Verb-Verbindungen sind beispielsweise …
Ich gebe Ihnen eine Empfehlung.
Ich spreche Ihnen eine Empfehlung aus.
Man kann aber auch mit Synonymen arbeiten, zum Beispiel ‚einen Rat geben‚.
Zum Verb ‚befehlen‚ gehört das Nomen ‚der Befehl‚. Mit diesem maskulinen Nomen bekommt man die Nomen-Verb-Verbindung …
Der General erteilt seinen Soldaten einen Befehl.
Und das Verb FEHLEN?
Das Verb ‚fehlen‚ sieht zwar wie das Grundverb für diese Verben aus, aber ‚fehlen‚ ist ein regelmäßiges Verb, das anders als ‚empfehlen‚ und ‚befehlen‘ konjugiert wird. Auch ist die Bedeutung von ‚fehlen‚ hilft nicht, die Bedeutungen von ‚empfehlen‚ oder ‚befehlen‚ zu erkennen.