Die Präpositionen sind in vielen Sprachen ein wichtiges, aber auch ein kompliziertes Thema. Aber was sind Präpositionen und warum brauchen wir sie in der deutschen Sprache?
Was sind Präpositionen?
Mit Präpositionen kann man eine Relation (ein Verhältnis) zwischen zwei Objekten, Ereignissen oder anderen Kontexten ausdrücken. Deshalb nennen wir sie in der deutschen Grammatik auch Verhältniswörter.
Präpositionen stehen mit wenigen Ausnahmen vor einem Bezugswort (mit einem Artikel und/oder Adjektiv), auf das sie sich beziehen. Das Bezugswort kann ein Nomen / Substantiv oder ein Pronomen sein.
Beispiele:
Die Lampe steht auf dem Tisch.
Wir arbeiten nach dem Essen.
In diesen Beispielen sehen wir die Präposition vor den Artikeln und den Nomen / Substantiven. Ein Objekt oder eine Handlung wird relativ zu einem anderen Objekt oder zur Handlung beschrieben.
Präpositionen haben immer einen Kasus (Fall).
Das Substantiv / Pronomen (+ Artikel und / oder Adjektiv) nach einer Präposition muss immer dekliniert werden.
Das heißt, nach (ganz selten vor) einer Präposition sehen wir das Bezugswort (mit dem Artikel und oder Adjektiv) im Akkusativ, im Dativ oder im Genitiv.
Vor Nomen oder Pronomen im Nominativ stehen NIE Präpositionen, denn der Nominativ ist in der Regel das Subjekt, das agiert. Ein Subjekt kann also nie positioniert werden. Es kann nur etwas in Relation zu etwas Anderem positionieren.
Beispiele für verschiedene Fälle / Kasus nach Präpositionen:
Hans fährt mit dem Bus.
=> “mit” steht mit dem Dativ ( = dem Bus).
Der FC Bayern München spielt gegen den FC Liverpool.
=> “gegen” steht mit dem Akkusativ ( = den FC Liverpool).
Die meisten Präpositionen stehen mit dem Dativ (gelb) oder mit dem Akkusativ (blau).
Die Wechselpräpositionen (grün) können mit dem Akkusativ oder mit dem Dativ stehen. Sie werden Wechselpräpositionen (two-way-prepositions) genannt, weil sie – je nach Kontext – den Fall wechseln.
Einige Präpositionen stehen jedoch vor Nomen / Substantiven im Genitiv. Solche Präpositionen sind beispielsweise wegen, aufgrund, während, außerhalb, oberhalb, unterhalb, innerhalb, außerhalb, trotz, (an)statt, laut.
Welche Arten von Präpositionen gibt es?
Wie Konnektoren können auch Präpositionen die Art der Relation von zwei Wesen, Dingen oder Handlungen beschreiben. Das bedeutet, dass Präpositionen zeigen, welche Beziehung Lebewesen, Dinge oder Ereignisse haben, zum Beispiel eine lokale oder temporale Beziehung.
Lokale Präpositionen
Lokale Präpositionen zeigen, wie Lebewesen oder Dinge räumlich zueinander positioniert sind. Sie antworten auf die Fragen WO, WOHIN oder WOHER.
Beispiel:
Die Katze sitzt unter dem Tisch.
Temporale Präpositionen
Temporale Präpositionen zeigen, wie zwei Ereignisse oder Substantive temporal zueinander positioniert sind. Diese Präpositionen antworten auf die Fragen WANN oder WIE LANGE.
Beispiel:
Nach dem Essen gehen wir ins Kino.
Kausale Präpositionen
Kausale Präpositionen nennen einen Grund oder eine Ursache für eine Beziehung von Lebewesen, Dingen oder Ereignissen. Diese Präpositionen antworten auf die Fragen WARUM, WIESO oder WESHALB.
Beispiel:
Ich konnte wegen einer Grippe nicht zur Party kommen.
Modale Präpositionen
Die modalen Präpositionen beschreiben die Art und Weise eines Lebewesens, einer Sache oder einer Aktion. Wir fragen oft mit WIE, WODURCH, oder WOMIT, … ?
Beispiel:
Paula trinkt gerne Kaffee mit Milch.
Dieses Buch kann beim Lernen und Üben der deutschen Präpositionen helfen:
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Wie die Präpositionen und ihre Fälle lernen?
Wenn ihr die Präpositionen in der deutschen Sprache lernen wollt, müsst ihr nicht nur ihre Bedeutungen verstehen, sondern auch mit welchem Fall ihr sie gebrauchen müsst. Das ist vor allem bei den Wechselpräpositionen sehr wichtig. In diesem Artikel stelle ich euch Wege vor, wie ihr die Präpositionen und ihre Fälle lernen könnt.
Die Bedeutungen der Präpositionen lernen
Es gibt vielleicht nicht den einen goldenen Weg, die Bedeutungen der Präpositionen zu lernen. Ihr müsst vielleicht euren Weg finden. Trotzdem nenne ich im Folgenden einige Möglichkeiten.
Präpositionen genau und bewusst lernen
Oft erlebe ich in meinem Unterricht, dass diese kleinen Wörter gar nicht bekannt sind oder verwechselt werden. Das macht die richtige Verwendung dann nicht leichter.
Deshalb empfehle ich euch, die Wörter genau zu lernen!
Dies beginnt schon bei kleinen Unterschieden. Zum Beispiel hat die Präposition “vor” eine ganz andere Bedeutung als “von” und als “für”. Die lokale Präposition “hinter” bedeutet etwas anderes als “hinten”.
Außerdem solltet ihr darauf achten, dass ihr sie nicht mit englischen Präpositionen verwechselt. Typische “Kandidaten” dafür sind “bei” oder “für”. Die deutsche Präposition “bei” wird oft fälschlicherweise wie englische Präposition “by” verwendet. Auch beim Gebrauch der deutschen Präposition “für” kommt es zu Fehlern, weil einige Schüler(innen) englische “for” verwenden.
Bitte versteht, dass das System der englischen Präpositionen anders funktioniert als das deutsche System!
Die Phantasie laufen lassen
Die Bedeutungen der Präpositionen könnt ihr meiner Meinung nach am besten in der Praxis lernen. Wenn ihr die Bedeutungen einmal wirklich verstanden habt, nehmt ihr Bilder oder Prozesse aus eurem Alltag und lasst eure Phantasie spielen. Wenn ihr lokale Präpositionen trainieren wollt, könntet ihr ein Bild mit vielen Gegenständen nehmen und euch Fragen stellen wie “Was ist wo?” oder “Was stelle, lege, hänge, stecke ich wohin?”. Natürlich könnt ihr euch auch einfach in eurer Wohnung umschauen und dort die lokalen Präpositionen üben.
Temporale Präpositionen könnt ihr zum Beispiel lernen und trainieren, indem ihr bestimmte Prozesse oder Pläne in ihrer zeitlichen Reihenfolge beschreibt. oder euch erinnert, was ihr an einem Tag der Vergangenheit gemacht habt.
Lernlieder
Zu den bekanntesten Lerntechniken gehören Lieder. Auf Youtube findet ihr einige Lieder zum Thema Präpositionen, zum Beispiel das Präpositionenlied, das Lokale-Präpositionen-Lied oder das Dativ-Präpositionen-Lied oder ein Lied zum Lernen der Akkusativpräpositionen.
Mnemotechniken
Für Menschen mit Phantasie sind Mnemotechniken sehr interessant. Mithilfe von Mnemotechniken versuchen Lernende, sich etwas durch Bilder oder Wort-/Buchstabenkombinationen zu lernen. Für das Lernen der Präpositionen, die immer mit Akkusativ stehen, könntet ihr zum Beispiel das Akronyme bilden.
Das sind Wörter, die aus den Anfangsbuchstaben anderer Wörter gebildet werden. Damit kann man eine Gruppe von mehreren in einem leicht zu merkenden Wort zusammenfassen und sie sich auf diese Art leichter merken.
Auf der Internetseite Mnemodaf findet ihr einige interessante Lernmöglichkeiten für Akkusativpräpositionen, zum Beispiel WUFDOG für die Akkusativpräpositionen wider, um, für, durch, ohne und gegen.
Ich finde die Lektion deutlich. Darüber habe ich mich gefreut. Ich möchte gern mehr lernen.
…vielen Dank und viel Spaß auf deutsch-coach.com !!!