VEREIN und VERBAND

Deutschland ist das Land der Vereine und Verbände. Millionen von Deutschen sind Mitglieder in einem Verein, etwa in einem Musikverein oder in einem Sportverein. Wir kennen prominente Vereine, wie den Hamburger Sportverein.

Die häufigsten Vereine in Deutschland sind sicher Sportvereine und Musikvereine, aber es gibt Vereine für fast jedes Hobby. Auch Anhänger von Religionen oder Ideologien organisieren sich in Vereinen. Deshalb sind die deutschen politischen Parteien auch Vereine.

 

Aber in der deutschen Sprache sehen wir manchmal auch das Wort “Verband“. So gibt es beispielsweise den Journalistenverband oder auch den Arbeitgeberverband.

Und letzte Woche fragte mich ein Schüler

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Verein und einem Verband?

Was ist ein Verein?

Die Vereinsmitglieder schließen sich in einem Verein zusammen, um sich in dem Verein einem gemeinsamen Hobby oder einem gemeinsamen Interesse  zu widmen. Ein Verein ist aber mehr als eine Gruppe, denn er hat einen Vorstand, der von den Vereinsmitgliedern gewählt wird und den Verein rechtlich vertritt. Außerdem müssen sich Vereine auf eine bestimmte Art registrieren, um rechtlich als Verein anerkannt zu werden. Viele Vereine, vor allem im sportlichen Bereich, nennen sich auch “Club” / “Klub”.

 

Ist ein Verband nur ein Synonym für Verein?

Wie so oft, kommt es darauf an, von welcher Seite wir es betrachten.

Die juristische Sichtweise

Für die Juristen ist jeder Verband meistens auch ein Verein, denn auch ein Verband hat Mitglieder, die einen Vorstand wählen. Juristen unterscheiden nicht so sehr zwischen Vereinen und Verbänden.

Einen Unterschied sehen manche Personen aber bezüglich der Mitglieder.  Während ein Verein vor allem natürliche Personen, also einzelne Personen, als Mitglieder hat, organisieren sich in einem Verband meistens juristische Personen. Solche juristische Personen sind beispielsweise andere Vereine, Organisationen, Firmen oder auch staatliche Behörden.

Die soziologische Sichtweise

Aus soziologischer Sicht ist es etwas komplexer und komplizierter, denn die Soziologen unterscheiden stärker zwischen einem Verein und einem Verband.

Nach soziologischer Unterscheidung haben Vereine meistens einen lokalen Charakter. Außerdem liegen ihre Ziele in der Regel in der Fokussierung auf ein Thema, mit dem sich die Mitglieder gemeinsam beschäftigen.

Ein Verband ist dagegen überregional aktiv und vertritt die Interessen seiner Mitglieder – welche oft Vereine sind –  in der Gesellschaft. Es geht einem Verband also darum, die Themen der Vereine und ihrer Mitglieder in der Öffentlichkeit, in den Medien und gegenüber dem Staat zu präsentieren und im Sinne der Mitgliedsvereine (sowie der einzelnen Mitglieder) Einfluss zu nehmen.

Häufig sind Verbände ein gemeinsames “Dach” für Vereine. Wir sprechen dann von einem “Dachverband”.

Beispielsweise ist der FSV Frankfurt (Fußball-Sport-Verein Frankfurt) ein regionaler Fußballklub, dessen Mitglieder sich vor allem für Fußball interessieren oder zum Teil natürlich auch Fußball spielen.

Der FSV Frankfurt ist in seiner Eigenschaft als Verein ein Mitglied im Hessischen Fußballverband. Das ist der Landesverband der hessischen Fußballvereine, der vor allem die Interessen dieser Vereine vertritt und die Zusammenarbeit der hessischen Vereine koordiniert.

Wenn man über die nationale Ebene spricht, wird ein Verband oft “Bund” genannt. Der Hessische Fußballverband ist ein Mitglied des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

 

Verein und Verband sind maskuline Nomen

Beide Nomen sind maskulin, sie haben also den Artikel “der”. Sie werden nach der starken Deklination dekliniert. Dabei ist zu beachten, dass “Verein” im Genitiv auf -s endet, aber die Genitivform von “Verband” mit der Endung -es gebildet wird.

Beide Nomen können Teile von zusammengesetzten Wörtern bilden, beispielsweise Fußballverein, Musikverein, Landesverband (als zweiter Teil des zusammengesetzten Wortes) oder Vereinsrecht, Vereinsmeisterschaft, Vereinsvorstand (als erster Teil des zusammengesetzten Wortes).

 


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2 Gedanken zu „VEREIN und VERBAND“

  1. Ist in diesem Satz nicht ein »ist« zu viel: „Dabei ist zu beachten ist, dass “Verein” im Genitiv auf -s endet, aber die Genitivform von “Verband” mit der Endung -es gebildet wird“? Falls nicht, klären Sie mich bitte auf.

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