Schach und Schachfiguren

Das Brettspiel Schach ist ein sehr altes Strategiespiel, das in vielen Ländern gerne gespielt wird. Man spielt das Spiel auf einem quadratischen Schachbrett das aus 8 x 8 Feldern besteht, davon sind 32 weiße und 32 schwarze Quadrate, die abwechselnd angeordnet sind. Ihr könnt das auf dem Bild oben gut erkennen. Jedes Feld hat einen Buchstaben und eine Zahl. So ist zum Beispiel das schwarze Feld, auf dem der weiße Turm steht (die linke untere Ecke), das Feld a1. Das weiße Feld daneben, mit dem weißen Springer, ist das Feld b1, rechts davon folgt das Feld b3 (für den Läufer) und so weiter.

Es wird mit weißen und schwarzen Figuren gespielt, die Schachfiguren genannt werden.

 

Wie läuft ein Schachspiel ab?

Jeder der beiden Spieler(innen) macht nacheinander einen Schachzug. Den ersten Schachzug macht der/die Spieler(in), der/die die weißen Spielfiguren hat.

Für jede Figur sind bestimmte Regeln festgelegt, wie man sie auf dem Schachbrett ziehen kann, das heißt, wie man sie bewegen kann. Um sich in einen Vorteil zu bringen, muss man versuchen, die eigenen Spieler so zu ziehen, dass man dem Gegenpart möglichst Figuren wegnehmen kann, also diese Figuren schlagen kann. Aber man muss gleichzeitig darauf achten, nicht zu viele eigene Figuren zu verlieren, weil ja auch der Gegner / die Gegnerin das Ziel verfolgt, Figuren zu schlagen. Das Schachspiel hat also, wie viele Sportarten, immer zugleich eine offensive und eine defensive Komponente.

Das Ziel des Spiels ist es, die wichtigste Figur der anderen Seite, den König, so in die Enge zu treiben, dass dem / der Gegenspieler(in) keine Möglichkeit mehr bleibt, ihn auf ein anderes Feld zu ziehen, ohne dass er geschlagen würde.

Wenn man den König mit einer eigener Figur bedroht, setzt man ihn (ins) Schach. Das bedeutet, man bringt den gegnerischen König in die Gefahr, geschlagen zu werden. Er muss dann auf ein Feld ausweichen, das leer ist, und auf dem er nicht geschlagen werden kann. Man muss dem Gegner/ der Gegnerin diese Bedrohung durch den Ausruf “Schach!” mitteilen. Der König ist “schachmatt“, wenn er nicht auf ein anderes leeres Feld ziehen kann, ohne dabei geschlagen zu werden. Auch wenn man die Dame des Gegners oder der Gegnerin mit einer eigenen Figur bedroht, sollte man diese Bedrohung der gegnerischen Dame durch den Ausruf “Gardez!” ankündigen.

Bevor man den gegnerischen König in Gefahr bringen kann, ist es natürlich meistens nötig, dem/der Gegner(in) möglichst viele und wichtige Figuren wegzunehmen, also die gegnerischen Figuren zu schlagen.

 

Welche Schachfiguren gibt es?

Jeder Spieler hat einen König, eine Dame (Königin), zwei Läufer, zwei Springer, manchmal auch ‘Pferd‘ oder ‘Pferdchen‘ genannt, zwei Türme und acht Bauern.

An Anfang jedes Schachspiels hat jede Figur ihren festen Platz. Man kann die Figuren also am Anfang nicht auf Felder stellen, wohin man sie stellen möchte.

In dieser Grundaufstellung stehen die beiden Türme jedes Spielers / jeder Spielerin in den Ecken des Spielbretts. Daneben befinden sich die Springer und neben den Springern sind die Läufer positioniert. Die weiße Dame steht auf dem weißen Feld d1, der weiße König steht auf dem schwarzen Feld e1. Analog dazu steht die schwarze Dame auf dem schwarzen Feld d8 und der schwarze König auf dem weißen Feld e8. Ihr seht die Grundaufstellung oben ganz auf dem Bild.

 

Welche Züge kann man mit den einzelnen Figuren machen?

Mit jeder Figur darf man nur eine bestimmte Zahl von Feldern ziehen oder Züge nur in bestimmte Richtungen machen.

  • Ein Bauer darf nur ein Feld geradeaus ziehen und andere Figuren nur in diagonaler Richtung schlagen. Beim ersten Zug darf man mit jedem Bauern allerdings zwei Felder nach vorne ziehen, man muss es aber nicht. Jedoch darf man nicht zwei Bauern gleichzeitig ziehen.

 

  • Der Turm darf beliebig viele Felder geradeaus vorwärts oder rückwärts oder nach links oder nach rechts ziehen, aber nicht diagonal. Er darf auch nur in diese Richtungen schlagen.

 

  • Der Springer darf zuerst 3 Felder nach vorne, nach hinten, nach rechts oder nach links ziehen und muss nach diesen 3 Feldern in ein Feld daneben “abbiegen”. Es darf eine gegnerische Figur schlagen, die auf diesem letzten Feld steht.

 

  • Der Läufer darf nur in diagonaler Richtung gezogen werden und kann auch nur Figuren schlagen, die sich auf dieser Diagonalen befinden. Folglich hat jeder Spieler einen Läufer für die weißen Felder und einen Läufer für die schwarzen Felder.

 

  • Die Dame darf sich am freiesten auf dem Feld bewegen. Deshalb ist diese Figur sicher eine sehr wichtige Figur, mit der man sehr vorsichtig agieren sollte. Sie darf sowohl geradeaus (nach vorne und nach hinten) als auch in diagonaler Richtung gezogen werden und andere Figuren schlagen, die auf ihrer Zugbahn stehen.

 

  • Der König darf, wie der Bauer, nur einen Zug machen. Allerdings darf er sich in alle Richtungen bewegen und auch in alle Richtungen schlagen.

 

  • Die Rocharde ist eine Möglichkeit den rechten Turm und den König gleichzeitig zu ziehen. Die Rochade ist jedoch nur möglich, wenn zwischen dem König und dem Turm keine Figur mehr steht und beide Figuren noch nicht bewegt wurden. Es gibt zwei Varianten der Rochade: Bei der ersten Variante (“kurze Rochade”) zieht man den König nach rechts, direkt neben den Turm auf der rechten Seite, und der Turm “springt” nach links über den König und wird dort platziert, wo in der Grundaufstellung der Läufer stand. Bei der zweiten Variante (“lange Rochade”) zieht man den König nach links auf das Feld, wo am Spielbeginn der Läufer stand. Der Turm “überspringt” den König und wird auf das Feld gesetzt, das in der Grundaufstellung für die Dame vorgesehen ist. Die Rochade ist nur einmal möglich und nur dann, wenn der König nicht im Schach steht oder durch diesen Zug ins Schach gelangen würde. Die Rochade wird manchmal angewendet, um den König in eine sichere Position zu und/oder den Turm in zentralere Position zu bringen.

 

  • Wenn man mit einem Bauer die gegenüberliegende Seite des Schachbretts erreicht, darf man den Bauern gegen eine höherwertige Figur, im Idealfall eine Dame, tauschen. Um auf die gegenüberliegende Seite zu erreichen, muss man es schaffen, mit dem Bauern 6 Züge zu machen, ohne dass der Bauer von einer anderen Figur blockiert oder geschlagen wird.

 

Das Unentschieden – das Remis

Schachspiele können sehr lange dauern, weil es vorkommen kann, dass sich beide Gegner(innen) in einer ähnlich starken Position befinden oder ähnlich stark spielen. Außerdem ist es möglich, dass insgesamt so wenige Figuren auf dem Feld stehen, dass ein Sieg für keine der beiden Parteien kaum mehr möglich ist. Deshalb sehen die Schachregeln neben Sieg und Niederlage auch die Möglichkeit des Unentschiedens, also des sogenannten Remis vor.

Ein Spiel endet unentschieden, wenn ein Spieler / eine Spielerin nicht mehr in der Lage ist, seinen / ihren König zu ziehen, ohne dass er ins Schach gelangt. Diese(r) Spieler steht dann im Patt.

Remis sind häufig das Ergebnis von Fehlern in einer Situation der Überlegenheit, wenn ein(e) Spieler(in) diese Situation übersieht. In einigen Fällen kann eine Pattsituation jedoch auch die Rettung aus einer Situation der Unterlegenheit sein.

Ein(e) Spieler(in) kann ebenfalls ein Remis verlangen, wenn in einem Spiel genau dieselbe Figurenkonstellation zum dritten Mal nacheinander vorliegt. Diese “dreifache Stellungswiederholung” ist gegeben, wenn alle Figuren drei Mal in Folge auf genau denselben Feldern stehen und die gleichen Züge gemacht werden können oder gemacht werden. Dies ist oft der Fall, wenn sich nur noch wenige Figuren auf dem Feld befinden. Wenn ein(e) oder beide Spieler(in) keine Möglichkeit mehr sehen, das Spiel zu gewinnen, bietet die dreifache Stellungswiederholung eine gute Option, sich auf ein Remis zu einigen.

 

Woher kommt das Schachspiel?

Der genaue Ursprung des Schachspiels ist umstritten. Die meisten Schachforscher gehen jedoch davon aus, dass das Schachspiel erstmals im 6. Jahrhundert nach Christus in Indien aufgetaucht ist und sich nach weiteren Entwicklungen ab dem 7. Jahrhundert nach Persien, und später nach Europa ausgebreitet hat. Es gibt jedoch auch einige wenige Forscher, die behaupten, dass das Schachspiel schon sehr viel früher in China seinen Ursprung gehabt habe.

 

Woher kommt das Wort “Schach”?

Das deutsche Wort “Schach” hat seinen Ursprung in dem persischen Wort “Schah”. Das Wort bedeutet “König“. Deshalb bezeichnen manche Menschen Schach als “königliches Spiel”.

 

Schach als Sport und Attraktion für Beobachter

Schach ist nicht nur ein Strategiespiel, sondern schon lange auch ein Sport mit nationalen und internationalen Wettbewerben, zum Beispiel Weltmeisterschaften, welche in der Vergangenheit häufig von Russen dominiert wurden. Zu den berühmtesten Schachweltmeistern der zählen wohl Anatoli Karpow und Garri Kasparow, die die Schachwelt von 1975 bis 1993 dominiert haben.

Wer professionell Schach spielt, beschäftigt sich häufig mit Taktiken der eigenen Spielgestaltung, aber auch mit Taktiken des Gegners. So existieren beispielsweise viele verschiedene Formen der “Eröffnung” eines Spiels. Unter dem Begriff “Eröffnung ” verstehen Schachspieler die ersten Züge eines Spiels. Eine bestimmte Kombination von Spielzügen ist dann eine bestimmte “Eröffnung“, die einen bestimmten Namen hat, zum Beispiel die “spanische Eröffnung“.

In der Fachliteratur oder auf zahlreichen Internetseiten werden Spiele aus der Vergangenheit dargestellt und analysiert oder können von Amateuren nachgespielt werden. Manchmal werden nur einzelne Spielsituationen (als eine Art Quiz) gezeigt, damit Hobbyspieler, die optimale Fortsetzung eines Spiels finden können.

Wie wird in Deutschland Schach gespielt?

Natürlich kann jeder privat gegen eine andere Person Schach spielen. Außerdem finden sich viele Apps, mit denen man das Spiel trainieren kann. Aber es gibt auch viele Vereine, wo Menschen zusammen das Schachspielen lernen und üben.

Der deutsche Schachbund (DSB), der 1877 gegründet wurde, ist der Verband, in dem mehr als 2000 Schachvereine Mitglieder sind. In diesen Vereinen spielen nach Angaben des DSB rund 92000 Mitglieder Schach.

Es gibt natürlich verschiedene Ligen, Turniere und Meisterschaften, wo Vereine und Einzelspieler im sportlichen Wettbewerb gegeneinander antreten.

Deutschland wird bei internationalen Wettbewerben auch durch mehrere Nationalmannschaften vertreten. Um Pokale und Medaillen kämpfen beispielsweise Nationalteams der besten deutschen Frauen oder Männer und für junge Spieler(innen) verschiedener Altersklassen.

 

Die Schachnovelle von Stefan Zweig

Im Jahr 1942 hat der österreichische Autor Stefan Zweig sein Buch “Schachnovelle” geschrieben. Er verarbeitet in dieser Novelle nicht nur seine persönlichen Erlebnisse in der Zeit des Nationalsozialismus, sondern setzt sich auch mit den positiven und negativen Auswirkungen des Schachspiels auseinander.

Warum solltet ihr Schach spielen?

Schach ist ein Sport, nämlich ein Sport für das Gehirn. Zahlreiche Studien sagen, dass Schach, die Leistungsfähigkeit des Gehirns verbessert. Da das Gehirn mehr arbeiten muss, wird es trainiert. Dabei bilden sich auch neue Gehirnzellen.

Außerdem schult man beim Schachspiel sein kreatives Denken, was dazu beitragen kann, Probleme besser zu lösen.

Bekanntlich gilt Schach als Strategiespiel. Das bedeutet, dass regelmäßiges Schachspiel das strategische Denken fördert.

Zudem hilft es dabei, die Merkfähigkeit zu trainieren, weil Schachspielende sich mit der Zeit verschiedene Spielzüge und Spielvarianten merken. Dies kann zur Vorbeugung gegen Alzheimer und andere geistige Krankheiten beitragen.

Manche Studien behaupten sogar, dass Schachspielen den Intelligenzquotienten (IQ) des Spielers steigert.

 


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6 Gedanken zu „Schach und Schachfiguren“

  1. Sehr gutes Thema! Ich hatte mein erstes Schachspiel letztes Wochenende und ich bin sehr begeistert. Jetzt kann ich spielen und Deutsch üben! =D

    1. Hallo, Rom4n,

      tja, er gehört zu den “ewigen” Autoren, die immer schreiben 😉 . Das Buch hat er jedenfalls im Jahr 1942 abgeschlossen, was ich jetzt im Artikel auch so verbessert habe.

      Vielen Dank für den Hinweis!

      Viele Grüße
      DC

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