Viele von euch kennen sicher die Konnektoren “um … zu” und “damit”, aber nicht immer ist klar, wann und wie ihr sie verwenden könnt.
Diese Konnektoren haben die gleiche Bedeutung, aber nicht in allen Situationen sind beide verwendbar.
Vor allem “um … zu” ist nicht immer möglich und es gibt Situationen, in denen wir sogar keinen dieser beiden Konnektoren benötigen.
Um diese Fragen zu beantworten, schreibe ich heute über “um … zu” und “damit”. In einem anderen Beitrag geht es dann um die möglichen Alternativen zu diesen beiden Konnektoren.
Konnektoren für einen Zweck, ein Ziel oder eine Absicht.
“Um … zu” und “damit” sind Konnektoren für Finalsätze. Finalsätze sind Nebensätze mit diesen Konnektoren am Anfang und mit dem Verb am Ende.
Diese Finalsätze geben der Handlung eines anderen Satzes einen Zweck, ein Ziel oder eine Absicht. Dieser andere Satz kann ein Hauptsatz oder ein anderer Nebensatz und steht vor oder nach dem Finalsatz. Sehen wir uns ein paar Beispiele an…
Stefanie lernt Spanisch, um die Spanier zu verstehen.
Stefanie lernt Spanisch, damit sie die Spanier versteht.
Hier drückt der Hauptsatz (blau) die Handlung (“lernt Spanisch”) aus. Danach folgt im Nebensatz (rot) der Zweck / das Ziel der Handlung (“die Spanier verstehen”).
Der Finalsatz kann auch vor dem Hauptsatz stehen …
Um die Spanier zu verstehen, lernt Stefanie Spanisch.
Damit Stefanie die Spanier versteht. lernt sie Spanisch.
Außerdem könnt ihr den Finalsatz auch mit einem anderen Nebensatz verbinden, wie in diesen Beispielen …
Ich habe eine Einkaufsliste, die ich geschrieben habe, um nichts zu vergessen.
Ich habe eine Einkaufsliste, die ich geschrieben habe, damit ich nichts vergesse.
Wann ist “um … zu” möglich?
Wie ihr oben schon lesen konntet, kann man beide Konnektoren nicht für jeden Finalsatz nehmen.
Ein Nebensatz mit “um … zu” ist ein Infinitivsatz mit zu und dem Verb am Ende und in Infinitivsätzen gibt es KEIN Subjekt. Das Subjekt steht aber in dem Satz, der mit dem Finalsatz mit “um … zu” verbunden ist. Seht euch dieses Beispiel an …
Ich lerne Deutsch, um eine Arbeit in Deutschland zu finden.
Ihr seht das Subjekt “ich“, das auch für den Finalsatz mit “um … zu” gilt, denn “ich lerne” und “ich finde …”. Deshalb müssen wir für den ersten Satz und den Finalsatz mit “um … zu” immer dasselbe Subjekt haben. Die Regel ist also:
Der Konnektor “um … zu” ist nur möglich, wenn beide Sätze dasselbe Subjekt haben.
Zum Beispiel ist der Satz …
Ich lerne Deutsch, um meine Freundin mich zu verstehen.
… FALSCH, weil mit “um … zu” keine zwei verschiedenen Subjekte möglich sind !!!
Für euer Grammatikstudium …
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Der Konnektor “damit” für Sätze mit einem Subjekt oder mit zwei verschiedenen Subjekten
Wenn es jedoch zwei verschiedene Subjekte gibt, verwenden wir immer “damit” am Anfang des Finalsatzes, wie in diesem Beispiel …
Ich lerne Deutsch, damit meine Freundin mich versteht.
Im ersten Satz seht ihr das Subjekt “ich“, denn “ich lerne“. In dem folgenden Finalsatz mit “damit” ist das Subjekt “meine Freundin” ein anderes Subjekt, als im ersten Satz.
Wir können “damit” aber auch benutzen, wenn wir dasselbe Subjekt haben, wie hier …
Ich lerne Deutsch, damit ich meine Freundin besser verstehe.
Das Subjekt “ich” ist in beiden Teilsätzen dasselbe Subjekt.
Wie fragen wir nach Finalsätzen?
Wenn wir wissen möchten, welchen Zweck oder welches Ziel etwas hat, fragen wir danach normalerweise mit dem Fragewort “wozu”, wie in diesem Beispiel …
Wozu lernst du Deutsch?
Ich lerne Deutsch, um einen Job in Deutschland zu bekommen.
Oft wird aber auch das Fragewort “wofür” verwendet.
Das Fragewort “warum” ist nicht das richtige Fragewort, denn mit diesem Fragewort fragen wir nach einem Grund für etwas.
Zusammenfassung
- Wenn es zwei verschiedene Subjekte gibt, können wir für den Finalsatz nur “damit” verwenden.
- Wenn es ein gleiches Subjekt gibt, können wir für den Finalsatz “um … zu” oder “damit” verwenden.
- Wenn wir nach Finalsätzen fragen, verwenden wir das Fragewort “wozu”, manchmal auch “wofür”).
Hallo Deutsch Coach –
Könnten Sie mir bitte helfen zu entschlüsseln, wie “damit” hier mit “um…zu” zusammenspielt? Sind sie verwandt? Ich glaube nicht, dass “damit” als da-wort fungiert? Verbindet es den Hauptsatz mit dem zu-Satz? Handelt es sich um eine besondere grammatikalische Struktur?
Ich verbringe mindestens fünf (5) Stunden am Tag damit an meinem Computer zu arbeiten.
Vielen Dank!
Hallo, Max,
das “da-Wort”, das Sie meinen, ist ein Pronominaladverb. Es wird meistens für Verben mit festen Präpositionen gebraucht, wie hier …
Sandra spielt mit ihren Puppen. Sie spielt jeden Tag damit. So ist es auch mit dem Ausdruck “verbringen mit”…
Ich verbringe jeden Tag 5 Stunden damit, an meinem Computer zu arbeiten. Dieses “damit” hat aber nichts mit dem “damit” als Konnektor zu tun.
Viele Grüße
Deutsch-Coach
Hallo! Wie kann man verstehen, wann “damit” und wann “um … zu” beim gleichen Sibjekt zu benutzen?
Ober ist es gesagt, dass “um … zu” nur für den Fall mit gleichen Subjekten ist und dann gibt es solche Information: “Wir können “damit” aber auch benutzen, wenn wir dasselbe Subjekt haben”. Wieso? Ist es egal, was zu benutzen, oder?
Und noch eine Frage:
Wenn wir so eine Beispiel bekommen, gilt in diesem Fall das Subjekt gleich oder unterschiedlich:
“Marek lernt Spanisch. Er will eine neue Arbeit bekommen.”
Sollen wir in diesem Fall sagen
1) Marek lernt Spanisch, damit er eine neue Arbeit bekommen.
oder
2) Marek lernt Spanisch, um eine neue Arbeit zu bekommen.
und warum?
Danke im Voraus!
Hallo,
wenn das Subjekt in beiden Sätzen das gleiche ist, können Sie den Satz mit “um … zu” oder mit “damit” bilden. Beide sind möglich.
Wenn die Subjekte unterschiedlich sind, ist nur “damit” möglich.
Viele Grüße
Deutsch-Coach