OBJEKTE als Satzglieder

Wenn wir den Satzbau in der deutschen Sprache verstehen wollen, spielen Objekte dabei eine wichtige Rolle. Objekte, die auch ‘Ergänzungen’ genannt werden, ergänzen einen Satz um wichtige Informationen, die wir brauchen, um den Sinn des Satzes besser zu verstehen.

 

Warum brauchen wir Objekte im Satz?

In den meisten Sätzen finden wir Objekte / Ergänzungen, aber sie sind nicht für alle Sätze obligatorisch. Ein Satz wie …

Peter kauft.

… ist schon ein korrekter deutscher Satz, aber es ist natürlich interessant oder sogar wichtig zu wissen, was Peter kauft und vielleicht wem / für wen er es kauft. Dafür gibt es Objekte.

Deshalb ist dieser Satz mit den Ergänzungen interessanter …

Peter kauft seiner Frau einen Blumenstrauß.

 

Ihr seht, wir brauchen Objekte / Ergänzungen, um auszudrücken, wer oder was das “Opfer” einer Handlung / Aktion des Subjekts ist und/oder wer oder was der “Empfänger” einer Handlung / Aktion ist.

 

Welche Objekte gibt es?

Viele von euch kennen die sicher die meisten der Objekte, die euch vor so viele Herausforderungen beim Deutschlernen stellen:

  • das Akkusativobjekt
  • das Dativobjekt
  • das Genitivobjekt
  • das Präpositionalobjekt

Diese Objekte können wie alle Satzglieder aus einem Wort oder mehreren Wörtern bestehen.

 


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Das Akkusativobjekt / Die Akkusativergänzung

Das Akkusativobjekt ergänzt das Subjekt und das Prädikat in einem Satz. Mit dem Akkusativobjekt nennen wir das Satzglied, mit dem das Subjekt etwas macht. Es ist also das “Opfer” der Handlung des Subjekts, wie in diesen beiden Beispielen …

Paul isst eine warme Suppe.

Die Frau küsst ihren Mann.

Wir fragen nach dem Akkusativobjekt mit den Fragewörtern ‘wen‘ oder ‘was‘ …

Was isst Paul? – Eine Suppe.

Wen küsst die Frau? – Ihren Mann.

Ihr konnt sehen, dass Akkusativobjekte sowohl Personen als auch Sachen sein können.

 

Das Dativobjekt / die Dativergänzung

Auch das Dativobjekt kann das Subjekt und das Prädikat eines Satzes ergänzen. Dieses Objekt beschreibt den Empfänger einer Handlung / Aktion und wir fragen nach dem Dativobjekt immer mit dem Fragewort ‘wem‘, wie in diesem Beispiel …

Die Katze gehört meiner Mutter.

Wem gehört die Katze? – Meiner Mutter.

In vielen Fällen brauchen wir das Dativobjekt für Personen, aber es kann auch für Sachen stehen.

 

Das Genitivobjekt / Die Genitivergänzung

Das Genitivobjekt ist ein anderes, mögliches Objekt im Satz. Einige Verben / Prädikate verlangen dieses Objekt. Nach dem Genitivobjekt fragen wir mit dem Fragewort ‘wessen‘. Auch für dieses Objekt folgt ein Beispiel …

Der Bundestag gedenkt der Kriegsopfer.

Wessen gedenkt der Bundestag? – Der Kriegsopfer.

 

Bei Ausdrücken mit dem Genitiv muss man ein bisschen aufpassen. Wenn man sich beispielsweise diese Konstruktion ansieht …

Der Computer meines Vaters ist defekt.

… ist der Satzteil “meines Vaters” kein GenitivOBJEKT, sondern nur ein GenitivATTRIBUT, das Teil des Subjekts ist. Ähnlich wie Adjektive oder auch Relativsätze beschreiben Attribute ein Substantiv genauer und sind deshalb Teil des Subjekts oder eines Objekts, das sie genauer beschreiben.

 

Präpositionalobjekte / Präpositionalergänzungen

Vielleicht sind euch Präpositionalergänzungen nicht so als Objekte bekannt, aber auch sie gelten als Objekte.

Präpositionalobjekte sind Nomen oder Nomengruppen, die in Verbindung mit Verben stehen, die eine feste Präposition haben. Dieser Präposition muss das Präpositionalobjekt in einem festgelegten Kasus folgen. Der Kasus kann entweder der Akkusativ oder der Dativ sein. Das Verb selbst kann jedoch an einem anderen Platz im Satz stehen. Seht euch dazu einige Beispiele an …

Peter wartet seit einer Stunde auf den Bus.

Gestern hat Claras Mutter mit dem Lehrer gesprochen.

Im ersten Beispiel seht ihr das Verb ‘warten’ das mit der festen Präposition ‘auf’ stehen muss. Da dieses Verb mit dem Akkusativ stehen muss, müsst ihr das Objekt ‘den Bus’ in den Akkusativ setzen.

Ähnlich ist es im zweiten Beispiel, wo jedoch nach dem Verb ‘sprechen mit’ der Dativ stehen muss.

Das Prädikat muss aber nicht direkt vor der festen Präposition stehen.

Die Frage nach einem Präpositionalobjekt ist nicht so leicht, denn es gibt mehrere mögliche Fragewörter und zwei Optionen.

Wenn wir nach Personen fragen wollen, nehmen wir folgendes Schema:

Präposition + wen oder wem

Durch das Beispiel wird es klarer …

Petra spricht mit Stefan.

Mit wem spricht Petra? – Mit Stefan.

Wenn wir jedoch nach Sachen fragen, konstruieren wir die Frage anders:

Wo + (r) + Präposition

Auch dazu seht ihr zwei Beispiele …

Frank spielt mit seinen Legos.

Womit spielt Frank? – Mit seinen Legos.

 

Martha wartet auf den Bus.

Worauf wartet Martha? – Auf den Bus.

Ihr könnt erkennen, dass im zweiten Beispiel ein ‘r’ zwischen dem Wortteil ‘wo’ und der Präposition steht.

Nicht alle Nomen, Nomengruppen oder Pronomen, die nach einer Präposition stehen sind Präpositionalobjekte. Es handelt sich nur um Präpositionalobjekte, wenn sie Präpositionen folgen, die fest mit einem Verb stehen müssen. In den anderen Fällen sind es adverbiale Bestimmungen. Ein Beispiel macht dies deutlich …

Ich warte auf den Bus.

Die Nomengruppe “den Bus” ist ein Präpositionalobjekt, denn das Verb ‘warten’ muss in diesem Kontext mit der Präposition ‘auf’ stehen. Wir fragen nach diesem Präpositionalobjekt mit ‘worauf’.

Ich warte auf dem Platz.

In diesem Beispiel steht die Nomengruppe “dem Platz” nach der Präposition ‘auf’, die hier aber eine lokale Präposition ist. Diese Präposition können wir problemlos wechseln, beispielsweise so …

Ich warte an der Bushaltestelle.

Nach den beiden letzten Beispielen fragen wir mit dem Fragewort ‘wo’.

 

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