Die Verben MEIDEN – VERMEIDEN – UMGEHEN

Manchmal werde ich in meinem Unterricht nach dem Unterschied zwischen den Verben MEIDEN und VERMEIDEN gefragt. Zuletzt fragte mich  eine Schülerin in diesem Zusammenhang, was die beiden Verben von dem Verb UMGEHEN unterscheidet.

In diesem Beitrag gehe ich deshalb genauer auf diese drei Verben ein.

 

MEIDEN und VERMEIDEN

Die Verben MEIDEN und VERMEIDEN werden im Präsens regelmäßig konjugiert, sind jedoch im Präteritum und im Perfekt beziehungsweise im Plusquamperfekt unregelmäßig.

Das Verb MEIDEN wird im Perfekt mit dem Hilfsverb HABEN gebraucht.

 

Grundsätzlich drücken beide Verben aus, dass jemand einer anderen Person oder etwas aus Angst oder Sorge vor negativen Konsequenzen nicht begegnen möchte, beziehungsweise jemanden oder etwas nicht treffen möchte. Hier ein Beispiel dazu …

Barbara meidet abends diesen Park, weil er sehr dunkel ist .

Wir müssen nicht nötige Arbeiten vermeiden.

Im Beispiel seht ihr, dass das Subjekt im Satz immer ein Akkusativobjekt meidet / vermeidet.

Der Unterschied zwischen MEIDEN und VERMEIDEN

Das Verb MEIDEN bezieht sich oft auf Personen, Sachen und manchmal auch Situationen oder Prozesse, denen das Subjekt des Satzes relativ “defensiv” aus dem Weg geht, aber ohne Alternativen zu suchen. Hier einige Beispiele …

Peter meidet den Lehrer, weil er Angst vor ihm hat.

Die Katze meidet dieses Futter, weil es ihr nicht schmeckt.

 

Dagegen verwenden wir das Verb VERMEIDEN, NUR wenn es sich um Situationen oder Handlungen, Aktionen, Prozesse oder anderes handelt.

Darüber hinaus hat das Verb VERMEIDEN eine weniger “defensive” Bedeutung als MEIDEN. Wenn man eine Situation bzw. eine Handlung VERMEIDET, will man damit erreichen, dass diese Situation / diese Handlung gar nicht stattfinden kann.

Da man Personen oder Dinge nicht VERMEIDEN kann, kann dieses Verb nicht für Personen oder Dinge verwendet werden.

Als nicht trennbares Verb bildet VERMEIDEN sein Perfekt / Plusquamperfekt mit dem Hilfsverb HABEN und sein Partizip II steht ohne -GE- am Anfang.

Das Verb MEIDEN drückt demgebenüber NUR aus, dass man eine Situation / Handlung, eine Person oder eine Sache nicht erleben möchte oder ihr nicht begegnen möchte.


Eine Idee für das Studium der Verben …

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Sehen wir uns noch ein Beispiel mit MEIDEN und VERMEIDEN an, um die beiden Verben zu vergleichen …

Franziska meidet Sitzungen mit harten Diskussionen.

Franziska vermeidet Sitzungen mit harten Diskussionen.

Im ersten Beispiel  MEIDET Franziska nur “Sitzungen mit harten Diskussionen”. Sie nimmt nicht daran teil, aber die Sitzung findet trotzdem statt. 

Wenn sie diese Sitzungen jedoch  VERMEIDET, finden diese “Sitzungen mit harten Diskussionen” gar nicht statt.

Häufig sieht man nach dem Verb  VERMEIDEN Nebensätze mit dem Konnektor DASS, der die Situation beschreibt, die das Subjekt vermeidet oder vermeiden will. Manchmal sehen wir auch MEIDEN mit Nebensätzen.

 

UMGEHEN

Das Verb UMGEHEN ist ebenfalls im Präsens regelmäßig und in den Zeiten der Vergangenheit unregelmäßig. Das Verb gehört zu den untrennbaren Verben.

Ihr seht, dass UMGEHEN sein Perfekt mit HABEN bildet, weil es ein transitives Verb (mit Akkusativ) ist. Sein Partizip II ist UMGANGEN, weil es als ein nicht trennbares Verb kein -GE- am Beginn hat.

Das Verb UMGEHEN geht in seiner Bedeutung weiter als MEIDEN und VERMEIDEN. Es bezieht sich oft auf Situationen, kann sich aber auch auf Personen und Dinge beziehen.

Allerdings bedeutet UMGEHEN nicht nur, dass man versucht, jemandem oder etwas nicht zu begegnen oder zu blockieren, sondern man sucht aktiv einen alternativen Weg, wie es euch dieses Beispiel zeigt …

Franziska umgeht Sitzungen mit harten Diskussionen.

Beispielsweise nimmt sie nicht an solchen Sitzungen teil, spricht aber persönlich mit den Teilnehmern dieser Sitzungen.

 


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